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Türchen 1

Julia Bachmann


Kindheitsträume verwirklicht

Auf der Anzeigetafel laufen die letzten Sekunden ab. Dann ertönt der Schlusspfiff - Endstand 2:2. Räder werden beiseite geworfen, die Trainer stürmen auf das Spielfeld und nehmen ihre Mannschaft in die Arme. Die Fans im Publikum sind außer sich vor Freude: Till Wehner und Marco Wagner vom RVW Naurod haben den Aufstieg in die erste Radball-Bundesliga geschafft.


Angefangen Radball zu spielen, haben beide schon im Kindesalter, jedoch in verschiedenen Vereinen. 2010 ist Wehner schließlich nach Naurod gewechselt. „Mein damaliger Partner war ein Jahr älter als ich, sodass ich immer eine Jahrgangsklasse höher spielen musste. Und Marco und ich kannten uns von vorherigen Spielen und wir haben uns gut verstanden“, erzählt Wehner. Es war keine einfache, aber eine gute Entscheidung.


Auf Höhen wie den Gewinn der Junioren-Europameisterschaft 2015 folgten Tiefen wie der Abstieg aus der zweiten Bundesliga in die Oberliga nach der Saison 2016. Damals hätten Wagner / Wehner zwar die Möglichkeit gehabt, den Startplatz einer anderen Mannschaft zu übernehmen, „aber wir haben uns gesagt, das schaffen wir irgendwann selber.“ Und schon im folgenden Jahr gelang ihnen der Aufstieg in die zweite Bundesliga.


Mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga haben sich die 22-jährigen Radballer nun einen Traum verwirklicht und das unmöglich Geglaubte möglich gemacht. Denn das Duo aus Wiesbaden war keinesfalls als Favorit in die Aufstiegsrunde gestartet.


„In diesem Jahr war eigentlich alles auf die EM ausgerichtet“, meint Wagner, der Aufstieg sei nur zweitrangig gewesen. Doch letztendlich war der Druck an der U23-Europameisterschaft in heimischer Halle zu groß gewesen. Wagner/ Wehner, die eigentlich als klare Sieger ins Rennen gingen, mussten sich mit der Bronzemedaille zufriedengeben.


Die Enttäuschung war groß und dementsprechend gering die Erwartungen für die Aufstiegsrunde. Doch dieses Mal gelang es den beiden, ihr Können unter Beweis zu stellen und nach der Vorrunde als Tabellenerster direkt in die erste Liga aufzusteigen.

Für den Verein selbst hat das Ergebnis des vergangenen Freitags einen hohen Stellenwert. 18 Jahre ist es her, dass zuletzt eine Nauroder Mannschaft in der Top-Liga des Radballs mitgemischt hat.


Auch jetzt haben Wehner und Wagner ihren Erfolg noch nicht realisiert. „Ich erinnere mich immer daran, als ich als kleines Kind mit in Eberstadt oder Ginsheim beim Bundesliga-Spieltag war. Das waren damals die großen Stars und Vorbilder und jetzt spielt man da einfach selbst“, erzählt Wagner ungläubig. Auch erwähnt er, dass die Mannschaft aus Ginsheim vor vier Jahren noch an der Weltmeisterschaft teilgenommen hat und immer eine Art Vorbild für ihn dargestellt habe. Umso unrealistischer sei es nun für ihn, in der Aufstiegsrunde gegen sie gewonnen zu haben und das in doppelter Hinsicht: Im direkten Spiel konnten sich die Nauroder mit 4:2 durchsetzen und auch in der Gesamtwertung sicherten Wehner/ Wagner sich vor Jens Krichbaum und Roman Müller (RSG Ginsheim) den Sieg.


Doch zu groß träumen wollen die beiden Nauroder nicht. Das Ziel für die kommende Saison sei nun erst einmal, Anschluss an die anderen Top-Mannschaften zu fassen und sich unter den 12 besten Mannschaften Deutschlands zu halten.




 
 
 

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