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Türchen 10



Marcel Jüngling ist 23 Jahre und seit vorgestern Vize-Weltmeister im Kunstradfahren. Kunstradfahren spielt eine große Rolle in seinem Leben. Es „ist ein extrem wichtiger Bestandteil meines Lebens.“ Vor allem betont er er dabei die „Hallenradsport-Familie, die diesen Sport so besonders macht.“

Angefangen hat er vor 17 Jahren, im Alter von 6 Jahren, beim RRV Dornheim in Hessen.

Auch er hat natürlich viele Moment erlebt, an die er sich gerne zurückerinnert. Dabei fällt ihm besonders ein Ereignis aus dem Jahre 2007 ein. „Ich weiß noch genau, wie ich mich damals in Wiesbaden im 1er zum ersten Mal zur Deutschen Meisterschaft qualifiziert habe. Ich hatte damals eine eingereichte Punktzahl, die nur 3,2 Punkte über der Qualifikationspunktzahl lag und hatte es die ganze Saison über nicht geschafft, die Punktzahl zu übertreffen. Trotzdem war es die ganze Zeit mein unausgesprochenes Ziel, mich zu qualifizieren. Als ich mich an der Hessenmeisterschaft dann qualifiziert habe, war das ein unbeschreibliches Gefühl, gerade weil es dann doch so unerwartet war.“

Die Liebe und Leidenschaft zum Sport gibt er seit einigen Jahren sogar weiter. Seit 2011 ist er im Bezirk Hessen Darmstadt als Trainer aktiv und bestreitet das Training im E-Kader mit. Seit 2013 ist er sogar im Hessischen Radfahrerverband aktiv.

„Es macht mir sehr viel Spaß, mit den Sportlern zu trainieren und ich möchte mich nach meiner aktiven Karriere auf alle Fälle weiter als Trainer engagieren. Es ist toll zu sehen, wie die Sportler über sich hinauswachsen. Dabei eine kleine Unterstützung zu sein, ist eine große Motivation für mich.“

Wer Marcel kennt, weiß das er absolut immer hilft wo und wie er kann.

Durch das Kunstradfahren konnte auch er viel für sein Leben lernen. Neben Zielstrebigkeit und Zeitmanagement aber auch

„wichtige sportliche Werte wie Zusammenhalt und noch so vieles mehr.“

Im Großen und Ganzen aber ist es „schwer auszumachen, was genau ich gerade durch den Sport fürs Leben gelernt habe, denn der Kunstradsport ist einfach schon immer ein riesen Teil meines Lebens.“

Seit der Qualifikation für die Weltmeisterschaft sind einige Wochen vergangen. Bis vor der WM konnte er noch nicht richtig realisieren, dass er sein großes Ziel, die Qualifikation zur Weltmeisterschaft, erreicht hat. Außerdem liefen seine Vorbereitungen super und seine Leistungen beim World-Cup-Finale gaben ihm ein gutes Gefühl für die Reise nach Basel. Laut seiner Schwester hatte er schon im Kindesalter rumposaunt das er mal an einer WM starten möchte. In der Juniorenklasse ging es leistungsmäßig in großen Schritten voran unter anderem war er ein Mitglied im C-Kader. Das Ziel, einen der beiden begehrten WM-Plätze zu ergattern, wurde damals zwar konkreter, daran geglaubt habe er aber „ehrlich gesagt nicht.“

„Ich habe die beiden Handstände erst in der Elite-Klasse gelernt und eine Zeitlang habe ich echt daran gezweifelt, ob ich das noch schaffe. Und ohne Handstände wäre eine WM-Teilnahme nicht möglich gewesen.“

Vor allem betont er, dass jeder sportliche Rückschläge wegstecken muss, denn auch er musste wie viele andere Sportlerinnen und Sportler auch die ein oder andere Kür erst einmal verkraften.

„In dem jeweiligen Moment sind solche Rückschläge für einen natürlich schlimm, aber man muss dann einfach schnell wieder den Fokus auf das Wesentliche richten, den Spaß am Sport.“

In seinem Verein ist er bei vielen Übungen der Erste gewesen. Es wäre natürlich für das Erlernen der Übungen mit viel Erfahrung in einem Verein einfacher gewesen einige Sachen zu lernen. Jedoch habe er einen anderen Vorteil daraus gezogen, denn so wurde seine Leidenschaft für das Kunstradfahren dadurch viel mehr gefördert, einfach weil er mehr Eigeninitiative zeigen musste. „Ich weiß noch, dass ich stundenlang jedes Kunstradvideo auf YouTube angeschaut und analysiert habe und mit ca. 11 angefangen habe, Zielprogramme zu schreiben. Ich denke, diese Art intrinsische Motivation entwickelt sich schwerer, wenn man immer alles einfach präsentiert bekommt. Abgesehen davon, hatte ich auf Landesebene viele Vorbilder, denen ich nacheifern konnte, wie bspw. Anja Seipp und Corinna Biethan.“

Am vergangenen Sonntag dann zeigte Marcel seine erste Kür in der Vorrunde. Dort lief noch nicht alles perfekt, trotzdem qualifizierte er sich sicher für das Finale. Dort zeigte er ein sehr gutes Programm und ging mit starken 192,98 Punkten von der Fläche. Am Ende bedeutet dies der Vize-Weltmeistertitel. Der wohl größte Erfolg für den noch jungen hessischen Sportler.


(verfasst von Lea Styber)







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