
„Es war schon großartig, als Außenseiter so aufzusteigen, denn die Gegner waren nicht ohne“, erinnert sich Sascha Michala an ihren Aufstieg in die zweite Liga, der inzwischen schon eine Saison zurückliegt – eine Zweitligasaison, die man durchaus als erfolgreich beschreiben könnte.
„Henrik hatte uns damals zusammengewürfelt, weil noch Mannschaften bei seinem Turnier fehlten.“ Michala beschreibt heute die Idee von Henrik Krumbholz, der inzwischen als Trainer und Betreuer von Sascha Michala und seinem Partner Maik Selent agiert, als „Glücksfall“. Denn bei dem einen Turnier war es nicht geblieben. Nachdem Selent/ Michala ein paar Turniere zusammen bestritten hatten, wechselte Michala Ende 2017 zum Demminer RV, da es „jede Menge Spaß gemacht hat und auch noch erfolgreich war“. Wirklich zusammen gespielt haben sie jedoch erst Sommer 2018 beim Aufstieg zur zweiten Liga, nachdem Michala nach einem Kreuzbandriss wieder fit war.
Umso größer war die Freude, als der Aufstieg dann ohne gemeinsames Training und trotz langer Verletzungspause und Außenseiterrolle gelang.
An diesen Erfolg schlossen sich im Laufe der Saison noch weitere an: „Hätte uns vor der Saison jemand gesagt, dass wir ins Halbfinale kommen, Dritter in der Liga werden und zum Aufstieg erste Liga fahren, hätten wir das sofort unterschrieben.“ Das Halbfinale im Deutschlandpokal ist ihnen besonders in Erinnerung geblieben: „Unsere Betreuer haben ein Dutzend Fans organisiert, die uns super unterstützt haben.“ Am Ende war es lediglich die Tordifferenz, die darüber entschieden hat, wer weiterkommt. Für die Demminer hatte es in diesem Jahr nicht ganz gereicht. „Natürlich ist es auch schade, dass wir am Ende so knapp am Einzug ins Finale gescheitert sind“, meint Michala. Aber wirklich traurig sind die beiden darüber nicht: „In der ersten gemeinsamen Saison so weit im Deutschlandpokal zu kommen, ist großartig. Und das Halbfinale ist in der Historie von Demmin einmalig. Dass wir das erreichen konnten, ist umso schöner.“ Trotz allem, was die beiden Radballer in dieser Saison erreicht haben, ist ihnen eins am wichtigsten: „Der größte Erfolg für uns ist, wenn Zuschauer, Spieler und Offizielle zu uns kommen und uns sagen, wie schön sie es fanden, dass wir so viel Spaß haben und so unbekümmert aufspielen.“
Ziel für die Saison sei lediglich der Klassenerhalt gewesen. „Dass es am Ende so gut geklappt hat, ist schon irgendwie wie ein Traum“, sagt Sascha Michala, denn erwartet hatte keiner von ihnen, dass es so gut laufen würde. „Die Nord-Staffel ist immer sehr ausgeglichen und Vorhersagen der Platzierungen sind immer schwer. Gefühlt wird jede Saison stärker.“ Aus diesem Grund ist das oberste Ziel auch für die kommende Saison, die Klasse zu erhalten. „Es gibt jetzt keinen Masterplan für die nächste Saison oder darüber hinaus. Wir nehmen mit, was geht, und versuchen Spaß zu haben.“ Ein Wunsch von Maik Selent wäre es, noch einmal auf einer Deutschen Meisterschaft zu spielen. Diesen will sich das Team gerne erfüllen, denn mit dem Halbfinale zum Aufstieg zur ersten Liga waren sie in diesem Jahr schon ganz nah dran. Ansonsten steht der Spaß im Vordergrund – „und das ist vielleicht auch das, was uns von der einen oder anderen Mannschaft unterscheidet“.
Rückblickend liegen „tolle Monate und Turniere“ hinter Maik Selent und Sascha Michala, für die sie auch dankbar sind: „Es ist aktuell schon ziemlich großartig, wie wir als Team mit unseren Betreuern harmonieren. Der Erfolg ist da die Kirsche auf der Sahne.“


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