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Türchen 22:


"Es ist nicht nur ein Hobby, es ist mein Leben", ist sich Lea Styber sicher. Jede freie Minute fließt bei ihr inzwischen ins Kunstradfahren. Zu dem Sport ist die 21-Jährige aber erst vergleichsweise spät gekommen. "In der Grundschule hatte ich zwei Mitschülerinnen, die Kunstrad gefahren sind. Die haben immer Pokale mitgebracht und ich fand das immer so toll", erzählt Styber. Sie habe zu der Zeit damals zwar schon viel Sport gemacht, aber eben keinen, bei dem man Pokale oder Medaillen bekommen hat. So war sie beim DLRG, hat Ballett und Hip Hop gemacht und auch mal ein Jahr Handball gespielt. So waren die Pokale der Grund, warum sie das Kunstradfahren ausprobieren wollte. Nach wenigen Wochen hörte Styber mit dem Kunstradfahren wieder auf und fand erst einige Jahre später, im Mai 2010, bei einem anderen Verein wieder zu dem Sport. "Ich bin nach einem halben Jahr, im neuen Jahr dann, die ersten Wettkämpfe gefahren. Da war ich im ersten Schüler-U15-Jahr und hatte 45 Punkte." Ihre Konkurrentinnen hatten alle schon eher angefangen und konnten deshalb neben schwierigeren Übungen und mehr Punkten auch mehr Erfahrung aufweisen. Trotzdem war sie damals glücklich, weil sie endlich Kunstrad fahren konnte. Bei einem der nächsten Wettkämpfe, an dem mehr Sportler teilnahmen, merkte sie dann erst, dass sie für das Alter wenige Punkte aufstellte: "Das war mir vorher gar nicht so bewusst. Und als ich dann zehn Fahrer vor mir hatte und eine zweistellige Platzierung erreichte, habe ich gemerkt, dass meine Punkte zu wenig sind." Was im ersten Moment deprimierend war, war für sie später ein Antrieb, weiter zu trainieren: "Ich wollte sie einholen. Aber für mich war eigentlich immer klar, dass sie in unerreichbarer Ferne sind." In den ersten beiden Jahren schaffte Styber es jedoch, einiges an Punkten zuzulegen. "Ich habe am Anfang die Chance gehabt, sieben einhalb Stunden die Woche zu trainieren, sodass ich ziemlich viele Übungen lernen konnte." Jede Minute hat sie beim Training genutzt, kaum Pause gemacht und wenn kein Platz auf der Fläche war, hat sie an der Seite geübt, was eben möglich war. Zuhause hat Styber damals schon Krafttraining gemacht, um die Kraftübungen und Vorhebehalten fahren zu können und so Punkte herauszuholen. Zudem hat sie an zahlreichen Hallenradsportcamps teilgenommen: dreimal in Ludwigshafen, einmal in Vichy und ganze siebenmal am internationalen Hallenradsportcamp in Frankfurt. So schaffte die Kunstradfahrerin es beispielsweise, in den Hessenkader aufgenommen zu werden, und auch zu ihren Konkurrentin en aufzuschließen. Ohne Kunstradfahren kann Lea Styber sich ihr Leben heute nicht mehr vorstellen. Auch, weil sie noch viele Ziele hat, die sie erreichen möchte: "Ich möchte gerne unbedingt einmal im 1er Kunstradfahren auf der Deutschen Meisterschaft starten. Und ich möchte auch unbedingt den Lenkerhandstand lernen." Für die kommende Saison hat sie die Qualifikation für die German Masters im Blick und möchte gute Küren bei Wettkämpfen zeigen. Vielleicht gelingt es ihr auch, noch eine weitere Medaille an einer Hessenmeisterschaft zu gewinnen, da ihr die, die sie seit 2018 bereits ihr Eigen nennen kann, viel bedeutet: "Diese Medaille war und ist für mich von großer Bedeutung, da ich in den vorherigen Jahren öfters Vierte wurde und knapp das Podest verfehlte." Neben dem eigenen Training und eigenen Wettkämpfen verbringt sie viele weitere Stunden in der Turnhalle, da sie nicht nur Sportlerin, sondern auch Trainerin, Kampfrichterin und Fachwartin im Verein ist. "Ich bin zu 80% der Wochenenden im ganzen Jahr weg mit Kunstrad, weil ich ja neben den ganzen Wettkämpfen auch noch zu den Wettkämpfen muss, auf denen meine Sportler fahren", meint Styber selbst. Ähnlich verhält es sich beim Kadertraining. "Wenn ich nicht gezielt irgendwas fürs Kunstrad machen muss, dann schaue ich im Internet Kunstradvideos, lese mir Kunstradberichte durch. Oder überlege, was ich als nächstes mit meinen Sportlern im Training mache und schreibe Trainingspläne und wenn ich das alles nicht mache, dann übe ich Handstand." An diesen vielen Stunden, die sie für den Sport aufbringt, merkt man, dass die 21-Jährige für den Kunstradsport lebt. Und auch wenn sie erst spät zu dem Sport gefunden hat, ist das Kunstrad für Styber zu einer richtigen Leidenschaft geworden. Und wenn sie eins durch denn Sport gelernt hat, dann "dass man niemals aufgeben darf und dass es sich lohnt, für seine Ziele zu kämpfen".




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