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Türchen 6

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Über Hindernisse zum Ziel


(von Lea Styber)


Die 25-jährige Michelle Lynn Bestler nimmt für die USA an der Weltmeisterschaft teil.


Mit dem Kunstradfahren begann sie mit bereits 7 Jahren. Damals konnte sie noch nicht ganz Fahrrad fahren, doch ihre Mutter schickte sie in das Kunstradtraining des RSV Langgöns. Michelle hatte nämlich Gleichgewichtsprobleme und um diese zu verbessern, ging sie zum Kunstradfahren.


Michelles Sportlerkarriere hat eine sehr dunkle Seite. Nachdem sie sich ganze viermal denselben Fuß beim Sattelstand gebrochen hatte, riet ihr der Arzt dazu, das Kunstrad an den Nagel zu hängen. Der Arzt meinte, dass es zu Fehlstellungen des Fußes kommen könnte und sie vielleicht in Zukunft nicht mehr normal laufen könnte. Michelle musste damals schweren Herzens diese schwere Entscheidung treffen.

Das Kunstrad gab sie trotzdem nie komplett auf. Mit 15 machte sie eine Trainerausbildung und stieg vollständig als Trainerin ein. Auch heute ist Michelle noch immer leidenschaftliche Trainerin. „Ich trainiere 10 Kids im Alter zwischen 6 und 16 Jahren dreimal die Woche. Dazu kommen noch einige E- und D-Kaderlehrgänge im Jahr.“ Bis vor kurzem war sie sogar E-Kadertrainerin.


„Ich konnte es einfach nicht aushalten, nicht auf das Rad zu steigen. Ohne Kunstrad war es einfach schrecklich.“ Mit 22,5 Jahren hielt sie es nicht mehr aus und sie entscheid sich, wieder aufs Rad zu steigen, auch weil ihr die Idee mit der WM kam, denn Michelle besitzt eine doppelte Staatsbürgerschaft, seit sie klein ist. Natürlich bereut sie die lange Pause, aber längerfristig gesehen war es die absolut richtige Entscheidung. „Meine Bandage am Fuß trage ich noch immer, weil es eine Kopfsache ist.“


Durch ihren Vollzeitjob ist sie komplett eingespannt. Nah der Arbeit fährt sie direkt in die Trainingshalle. Neben dem Training in Langgöns hat sie ebenfalls die Möglichkeit bekommen, regelmäßig in Hungen zu trainieren.


Im letzten Jahr war es dann so weit. In Lüttich (Belgien) zeigte sie ihre erste Kür auf der Fahrfläche der Weltmeisterschaft. „An der WM starten zu dürfen, ist der Hammer. Ich war schon drei Wochen vorher aufgeregt. Die WM letztes Jahr war einfach unbeschreiblich. Der Moment, in dem man auf der Fläche vor den Leuten sein Programm zeigen darf und das dann sogar sturzfrei, einfach nur der Wahnsinn. Vor allem für ein Land, für das sonst zuvor noch nie jemand gefahren ist.“ Im Endeffekt war es „das Aufregendste, was (sie) je erlebt (hat)“.


Generell ist Michelle aber über eine Sache besonders glücklich. „Ich hab ganz ganz viele Freunde durchs Kunstrad gefunden.“ Wenn man sie fragt, was ihre Lieblingsübungen sind, kann man bei der Antwort nur den Atem anhalten. „Meine zwei neu erlernten Übungen Sattelstand und Kopfstand.“ Damit beweist sie, dass man viel schaffen kann, wenn man nur fest daran glaubt und den Mut hat, es immer und immer wieder zu versuchen.


„Vor der diesjährigen WM war ich sehr oft und sehr lang krank, weshalb das Training leider viel ausfallen musste.“ „Ganz besonders bin ich wegen des Sattelstands aufgeregt und wenn der klappen würde an so einer großen, tollen Meisterschaft, wäre das schon eine sehr zufriedenstellende Kür.“


Wir wünschen Michelle heute eine gelungene, für sie zufriedenstellende Kür. - und dasselbe natürlich auch allen anderen WM-Teilnehmern an diesem Wochenende!



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