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Türchen 8











Unerwartet Deutscher Meister


„Unser Ziel war es dieses Jahr eigentlich, bei der EM-Quali mitzureden“, meint Nico Rödiger. Das hat er mit seiner Zweierpartnerin Laura Herbert auf jeden Fall geschafft, auch wenn es am Ende nur für die Position der Ersatzfahrer gereicht hatte. Doch das motivierte das Paar des RSV 1910 Langenselbold umso mehr, an der Deutschen Meisterschaft noch einmal alles zu geben, um vielleicht dort den Titel holen zu können.


„Wir sind als Vorletzte gestartet, saßen dann dort und haben gebibbert und gezittert.“ Als sie bei Alexander Brandl und Andreas Steger, ihrer größten Konkurrenz, dann die ersten Unsicherheiten sahen, wussten Herbert / Rödiger, dass der Sieg möglich, aber noch lange nicht sicher war. Und tatsächlich reichte es für das Langenselbolder Paar am Ende für Gold. „Brandl/ Steger sind nicht schlecht gefahren, aber wir waren an dem Tag halt einfach besser.“ Auch wenn sie damit nicht gerechnet hatten, konnten sie ihr letztes Juniorenjahr und ihre bisherige Karriere mit einem Deutschen Meistertitel krönen.


Angefangen, gemeinsam Zweier zu fahren, haben Laura Herbert und Nico Rödiger vor drei Jahren. Zwischendurch pausierten sie mehrere Monate. „Als Laura damals mit dem Kunstradfahren angefangen hat, hat man schnell gesehen, dass sie auf jeden Fall Potential hat. Unsere Trainerin hat uns dann gefragt, ob wir nicht mal probieren wollen, zusammen zu fahren, und das lief ganz gut“, erzählt Rödiger. Gleich im ersten gemeinsamen Jahr konnte das Paar die Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft gewinnen. Während Nico Rödiger auch vorher schon Zweier gefahren war, waren die Voraussetzungen seiner neuen Partnerin nicht ganz so gut; schließlich hatte sie erst angefangen. „Wir waren nicht die Besten, aber wir haben das Beste daraus gemacht“, meinen beide zufrieden. Auch für ihre jeweiligen Programme im Einer haben die beiden Langenselbolder durch das Zweierfahren viel mitgenommen, zum einen neue Übungen, zum anderen auch Stabilität und Spannung.


Ab der kommenden Saison startet das Zweierpaar in der Eliteklasse. „Wir wollen nächstes Jahr noch nicht direkt angreifen, sondern einfach erst mal zeigen, dass wir da sind. Wir würden gerne um den Platz als Ersatzfahrer für die WM mitfahren, aber das wird nächstes Jahr wohl noch nichts“, berichtet Rödiger über die Ziele für die folgende Saison. Außerdem gehört für sie dazu, neue Übungen zu lernen und stabile Programme zu fahren.


Während die Langenselbolder ihr erstes Elitejahr eher ruhig angehen lassen wollen, sind die Ziele für die Zukunft doch höher gesteckt. Rödiger ist sich sicher: „Irgendwann werden Bugners, Tisch/ Stapf und Hanselmann/ Schefold auch aufhören und dann sind wir da. Und dann werden wir um den WM-Titel fahren!“


Trotz allem meint Rödiger, dass das Besondere am Kunstrad ist, dass es „eigentlich der einzige Sport ist, bei dem es nicht darum geht, mit allen Mitteln zu gewinnen“. „Das beste Beispiel dafür ist die Deutsche Meisterschaft 2016, als Nick Lange beim Handstand in sein Vorderrad gefallen ist und Max Maute der erste war, der an der Fläche stand und ihm sein Vorderrad gegeben hat.“ Diese freundschaftliche Ebene bedeutet dem jungen Zweierpaar viel und sie sind sich sicher, dass sie das für ihre größten Konkurrenten genauso getan hätten.



(Hier nun noch Türchen Nummer 8 - etwas verspätet, es tut mir leid! Im Angesicht der Tatsache, dass WM war und ich fast dauerhaft mit der Kamera unterwegs war, werdet ihr es mir hoffentlich verzeihen können. Danke!)


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