Jüngste Weltcup-Sieger
Die Liste ihrer bisherigen Erfolge ist lang: Landesmeistertitel im Schüler- und Jugendbereich, Deutscher Jugend-Meister 2014, Vizemeister 2015 und im selben Jahr Ersatzteam für die Europameisterschaft. Den Japancup konnten sie insgesamt dreimal gewinnen. 2016 folgte der Deutsche Meistertitel im Juniorenbereich, gefolgt vom ersten Europameistertitel. Auch im nächsten Jahr konnten sie sowohl die Deutsche als auch die Junioren-Europameisterschaft erneut für sich entscheiden. 2018 stand die Mannschaft des RSV Sangerhausen beim U23-Deutschlandpokal auf dem obersten Treppchen und beendete ihre erste Saison im Elitebereich mit einem zweiten Platz in der zweiten Bundesliga Staffel Nord. Alles Erfolge, auf die Max Rückschloß und Eric Haedicke gerne zurückblicken.
Radball ist für die beiden Sangerhäuser vor allem eins: ein Ausgleich zum Alltag und ein Rückhalt. Der Sport spielt für sie eine große Rolle im Leben und durch ihn haben sie auch vieles fürs Leben mitnehmen können – sei es die Teamfähigkeit, die sowohl im Verein als auch in vielen Alltagssituationen wichtig ist, oder Durchsetzungsvermögen und Selbstvertrauen: „Es gehört nur eine Portion Mumm dazu und dann läuft das alles.“
Auch in diesem Jahr konnten die beiden 20-Jährigen weitere Punkte auf ihrer Liste ergänzen und nicht nur das – sie haben Geschichte geschrieben.
Bei ihrer erst zweiten Weltcup-Teilnahme gelang es ihnen im Mai in Mücheln (Geiseltal), als erste U23- und Zweitligamannschaft ein UCI-Weltcup-Turnier zu gewinnen. „Das war bisher unser größter Erfolg“, meint Haedicke und Rückschloß fügt hinzu: „Es war auf jeden Fall eine mega Erfahrung und wir sind beide extrem stolz darauf.“ In einem packenden Finalspiel hatten sich die Sangerhäuser nach Verlängerung mit 6:5 gegen den SC Svitavka (Jiri Hrdlicka/ Pavel Loskot) durchsetzen können. „Wir haben im Finale noch mal alles gegeben und gezeigt was wir können und konnten uns zum Schluss nach einer Standardsituation durchsetzen“, erzählt Eric Haedicke rückblickend. Mit einem Sieg hatte keiner gerechnet. Haedicke/ Rückschloß waren mit der Einstellung herangegangen, „die anderen Mannschaften ein bisschen zu ärgern und ihnen Punkte wegzunehmen“; Ziel war das Spiel um Platz 5, gehofft hatten sie auf einen Treppchenplatz.
Dass die Mannschaft des RSV Sangerhausen immer mal für eine Überraschung gut ist, bewiesen sie schon beim Deutschland-Pokal der Elite. Hier konnten sich Haedicke/ Rückschloß den zweiten Platz und damit das Ticket für die Elite-Europameisterschaft sichern, die im Juni in Möhlin (Schweiz) stattfand.
„Es war auf jeden Fall eine Ehre, Deutschland wieder bei einer Europameisterschaft vertreten zu dürfen, auch wenn es letztendlich nicht so lief, wie wir es uns vorgestellt haben“, meint Rückschloß. Trotzdem sei es ein gutes Gefühl gewesen, „sich mit den Besten messen zu dürfen“. Dass sie dieses Mal nicht als Gewinner hervorgehen würden, war ihnen vorher schon bewusst gewesen.
Was ihre Ziele für die Zukunft angeht, sind sich Eric Haedicke und Max Rückschloß einig: Das größte Ziel für das folgende Jahr wäre erst einmal der Aufstieg in die erste Bundesliga. Außerdem steht auf dem Plan, am U23-Deutschland-Pokal teilzunehmen, diesen am besten auch zu gewinnen, sowie für Deutschland an der U23-Europameisterschaft anzutreten.
(Fotos: hallenradsport.org)
